Zugvögel beobachten mich

Foto J. Hofmann

10 große Grafiken „Zugvögel beobachten mich“
Am Anfang stand das Thema der Serie. Die Ostseeküste ist bekannt für schöne Natur und eine vielfältige Vogelwelt, viele Vogelbeobachtende zieht es deshalb hierher. Ich habe den Spieß mal umgedreht und mir vorgestellt, dass die Vögel ja auch uns beobachten könnten, bzw. es auch tun. Daraus entstand die Überschrift „Zugvögel beobachten mich“.
Wenn ich auf Reisen bin, erkunde ich gern die Gegend und halte das zeichnerisch oder auch textlich fest. Mit dem Vogelthema war dazu eine gute Grundlage gelegt.
Schon seit längerem habe ich den Plan, analog und sehr groß zu zeichnen, durch das Stipendium im Atelier des Kunsthaus Stove hatte ich nun die Möglichkeit dazu.
Bei meinen nachmittäglichen Erkundungen hatte ich bereits im Hinterkopf, nach einem Motiv Ausschau zu halten, das mir reizvoll erschien, um es mit Pinsel und Tusche auf 70x100cm zu zeichnen. Oft waren es am Ende nur ganz kleine Momente oder unscheinbare Orte, wie der kurvige Radweg zwischen Stove und Blowatz eine Regenphase im Buswartehäuschen oder ein (angeblich spektakulärer) Fahrradunfall.
Die ersten Motive waren zuerst linear gezeichnet, später begann ich dann, die Strukturen, die ich benötigte, um die Vogelperspektive darzustellen, mehr auszuarbeiten. Den Getreideturm von Rostock zum Beispiel, habe ich grafisch fast komplett nachgemauert.
Das Groß zeichnen bedeutete, die Waage zu finden zwischen Kontrolle und mutigem Duktus, durchgehend konzentriert zu sein, ohne zu verkrampfen. Auch die Tagesform entscheidet offenbar über die Qualität des Strichs.

Zur gleichen Zeit war auch Sonja La Grande in Stove, sie erarbeitete eine Soundcollage über den Boiensdorfer Werder. Ton und Bild ergänzten sich auf überraschende Weise.

Vier Ausschnitte: